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Samstag, 14. Juni 2014

Kurz vor Schluss


Saludos desde Colombia


Bald ist es soweit. Ich werde in den Flieger steigen und Kolumbien hinter mir lassen, für ich weiß nicht wie lange. Das ist etwas, was in den letzten Monaten die ganze Zeit in meinem Kopf herumspukt, aber es war noch nie so real wie jetzt.
Die nächste Woche ist offiziell die letzte Schulwoche. Dann hab ich anderthalb Wochen Ferien und dann ist es auch schon vorbei. Zehn einhalb Monate, die an mir einfach nur vorbeigerauscht sind ohne das ich es wirklich gemerkt habe. Ist es wirklich schon über ein Jahr her, seid ich meine Bewerbung an AFS geschrieben hab? ich kann mich noch so genau an alles erinnern! Schräg.
Das wird mein erstmal letzter Blogeintrag werden. Wenn nicht noch irgendwas spannendes passiert.

Also sollte ich vermutlich aufhören so rum zu jammern und einfach mal loslegen :D

Die letzten Wochen verliefen erst recht friedlich. Keine besonderen Vorfälle, nichts von dem ich euch nicht schon einmal erzählt hätte. Und dann kam der Oberhammer. Meine Freunde und ich saßen beim Mittagessen in der Schule. Der Unterricht atte schon vor fünf Minuten oder so angefangen, aber kolumbianisch wie wir alle sind haben wir das gekonnt ignoriert. Und plötzlich macht es einen riesen Knall und ein Strommast, vielleicht 50 Meter von uns, fängt Feuer und explodiert, Einfach so! Die Folge: Stromausfall für zwei Tage!
Es ist nicht das erste mal das der Strom hier ausgefallen ist (Ein kolumbianisches Sprichwort sagt Jedesmal wenn eine Katze pinkelt kann man mit einem Stromausfall rechnen.) aber das erste Mal für so lange.
Also was macht man in einem Haus, ohne irgendwelche Brettspiele etc, bei strömendem Regen und ohne Strom?
Lesen wäre eine Möglichkeit. Aber natürlich ist der Kindle genau dann nicht aufgeladen. Konversation betreiben. Wer die hitzigen Gemüter der Kolumbianer kennt, weiß dass das nicht für zwei ganze tage gut gehen kann. Ich bin selber überrascht das wir die zeit überstanden haben, ohne jemand im Garten verscharren zu müssen. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe die Kolumbianer! Immer voll Emotion und sie lassen sich so leicht nichts gefallen. Aber sie zeigen ihre Liebe dadurch immer die Wahrheit zu sagen. Leute die du nicht magst lügst du an und bist nett. Bei Familie musst du das nicht tun. Lieben sich doch alle. Da kommt die Wahrheit auf den Tisch ob es dem anderen nun passt oder nicht. Das kann wunderbar erfrischend sein, oder in einer zwei Stunden Diskussion enden.
Das faszinierende ist, das man am Ende des Tages nie böse aufeinander ist. Egal wie sehr sie sich gegenseitig beleidigen, sie sind Familie, und sie lieben sich.Ich kann das noch nicht so ganz, aber in diesem Jahr hab ich auf jeden Fall gelernt mich selber nicht so ernst zu nehmen und über meine Fehler zu lachen. Wenn dich jemand kritisiert bedeutet das das du ihm wichtig bist. Wie seltsam das manchmal auch ist.
Aber jetzt sind alle froh, das man wieder Fernsehn schauen kann und nicht mehr den ganzen Tag miteinander reden muss. Viel friedlicher.

Die Fußball WM hat ja jetzt angefangen. Ein Ereignis das hier seit Wochen voll Vorfreude erwartet wird. In meiner Schule hat es Fernseher auf denen jedes Spiel übertragen wird. Wer muss schon lernen wenn es Fußball gibt.
Diese riesen Freude ist etwas neues für mich. Klar freue ich mich immer drauf wenn es weder so weit ist, aber ich kaufe mir kein Stickeralbum um die Fußballer zu sammeln oder streiche mir den Tag rot in meinem Kalender an. Aber für Kolumbien ist das eben ein Mega Ding! Seid 16 Jahren gab es Keine WM mehr für sie. Viele meiner Freunde haben nie bewusst eine Meisterschaft miterlebt. Aus diesem Gesichtspunkt ist das ganze richtig spannend! Ich hab noch nie bei einem Spiel so mitgefiebert wie heute. Und wir haben gewonnen! Yay!

Letzten Freitag gab es einen Familientag in meiner Schule. Keinen Unterricht sondern lustige Spiele und so Zeugs. An dem Morgen hat es leider mega geregnet. Deswegen kamen nicht so viele Leute wie erwartet, aber doch noch recht viele. Wir wurden je nach Nachnamen in verschiedene Teams eingeteilt. Und da der Regen sehr schnell vorbei war konnte der schlammige Spaß beginnen. Es gab alle mögliche Aufgaben, die von Tor schießen über Theaterstück improvisieren bis zu einem Hindernissparcour gingen. Es wahr ein Heidenspaß. Ganz zum Schluss gab es noch eine Plastik Wasser rutsche. Wer bis dahin noch nicht schlammig und/oder nass war, wurde es spätestens jetzt. Oder wie der arme Vinicius, der es bis zum Schluss trocken überstanden hat, und dann einfach von seinen Teamkameraden angegriffen wird.


Im Hintergrund könnt ihr die Rutsche etwas sehen. 

Alles in allem wahren die letzten Wochen sehr schöne Wochen. Ich hab durch den Stromausfall meine Familie viel besser kennen gelernt und wir konnten auch ein paar Streitigkeiten aus dem Weg räumen.

Und das war es dann auch schon.

Bald kann ich euch von meinen Erlebnissen persönlich erzählen. Krasse Vorstellung. ich hoffe ihr habt durch diesen Blog einen kleinen Einblick in mein Jahr bekommen. Ich hab euch leider nicht immer alles erzählt, entweder weil ich es vergessen hab, oder weil es nicht immer ganz mit den AFS Regeln Hand in Hand geht. Aber es hat mir immer Spaß gemacht darüber zu schreiben, und ich hoffe ihr hattet auch etwas Spaß, es zu lesen.

Also, Bis bald

Hasta Luego

Das wollt ich euch dann doch nicht vorenthalten. das ist ein gegrilltes Ameisen-Flug_Viech, und ich habs gegessen! Aber einmal langt auch :D








Samstag, 10. Mai 2014

Quinceñera, Bücher und Tanzen




Saludos desde Colombia



Es ist Samstag und ich hatte Lust ein bisschen zu schreiben, also here we go!

Ich habe mittlerweile schon angefangen die Tage zu zählen bis ich wieder heimfliege (53 übrigens) und das ist ein sehr seltsames Gefühl. Aber mittlerweile freue ich mich schon sehr darauf! Endlich wieder Döner, Kässpätzle und alleine das Haus verlassen. Yay! 
Aber bis es soweit ist hab ich mir vorgenommen die verbleibende Zeit noch so gut wie möglich auszunutzen. Deswegen hab ich mich jetzt endlich aufgerafft und mir Tanzstunden organisiert. Jetzt gehe ich zusammen mit Andrea, Sheiley (beide aus Kanada) und Moira (Deutschland) in dreimal die Woche für eine Stunde tanzen. Das ist ziemlich witzig und macht ne Menge Spaß, und danach sind wir alle so platt als hätten wir gerade Extremsport gemacht.Aber die Kolumbianer tanzen nunmal wie die Wilden. 
Das Ganze ist von fünf bis sechs Abends was heißt es is immer noch recht schwül wenn wir anfangen. Wir sind eine Gruppe von 10 bis 20 Ladys von 15 bis 60, was unglaublich unterhaltsam sein kann wenn dir eine ältere Dame sagt du brauchst einfach mehr flow und dir dann zeigt, wie man seine Hüften richtig schwingt. :D
Auf jedenfall einer der Gründe warum ich Kolumbien einfach nur wunderbar finde.

Während ich also noch an meinem Hüftschwung arbeite (unser Lehrer hat sich das wir "van a bailar como Shakira" tanzen werden wir Shakira, aber ich glaube bis dahin ist es noch ein weiter Weg) hatte eine Klassenkameradin von mir ihren 15. Geburtatg. Ihr wisst ja, das ihr der ganz große Deal hier. 
Ich kam eine dreiviertel Stunde zu spät und war die erste. Die deutschen mit ihrer Pünktlichkeit eben. Aber Andrea kam kurz darauf und auch ein Cousin gesellte sich dazu, und wir verbrachten die nächste Stunde damit uns auszutauschen, da er auch schonmal ein Austauschjahr gemacht hatte. 
Als das Geburtstagskind dann da war gab es essen und danach konnte ich meine neu erlernten Tanzskills unter Beweis stellen. Ich habe leider keine Fotos auf der Party gemacht, weil ich zu beschäftigt war mit meinen viel zu hohen schuhen zu tanzen und dabei einigermaßen normal auszusehen. Aber eine Cousine von Lula (dem Geburtstagskind, eigentlich Luisa) hatte beschlossen mich unter ihre fittiche zu nehmen, und zeigte mir ein paar extra Partymoves. Alles in allem war es ein sehr cooler Abend.

In der Schule läuft auch alles wie immer. Wir haben jetzt eine Schüler- ID karte, mit einem Foto. Ich mag meins nich so, aber finds eigentlich ganz witzig. Sie haben extra meinen zweiten Namen draufgemacht, damit es nicht so wenig aussieht. Hier heißen ja alle Sofia Isabella Rodruiguez Patino, oder Santiago Fernando Cardona Martinez. Da ist Kim Gall ziemlich langweilig. (Damit ihr den Namen Wirrwar versteht. Die Kinder haben den Nachnamen der Mutter und des Vaters, wenn sie dann heiraten und selbst Kinder haben, geben sie aber nur den Namen ihres Vaters weiter.)




Vini, Andrea und ich kaspern immer noch vor uns in. Mittlerweile fangen wir auch schon an ausversehen unsere Sprachen zu vermischen. Dinge wie fifty-seis anstatt fifty-six (sechundfünfzig) oder Todo fine anstelle von Todo bien (alles okay) sind an der Tagesordnung. Wenn wir nicht gerade im Unterricht sitzen oder Wortdreher von uns geben entdecken wir jetzt das kleine Wäldchen das zur Schule gehört. Durch die ganzen Bäume ist es schön schattig und nicht ganz so heiß, und es macht Spaß die ganzen Seltsamen Insekten Kolumbiens zu entdecken. 

Damit ihr wisst wie das ganze ungefähr aussieht. Und das verwischte etwas in der Mitte ist Vini, der versucht den Fluss zu überqueren.

Um dem Schulalltag etwas zu entkommen wurde uns angeboten mit auf die Internationale Buchmesse in Bogota zu gehen. Die Elftklässler gehen normalerweise nie, aber bei Austauschschülern macht man immer gerne eine Ausnahme. 
Wir trafen uns deshalb um 5 Uhr morgens an der Schule und wurden auf drei Busse aufgeteilt. Insgesamt ging die sechste, achte, neunte und zehnte Klasse mit. Wir fuhren so ca 4h bis wir dort waren. Dann konnten wir uns auf dem Messegelände frei bewegen und machen was wir wollten. Ich habe ein Kochbuch erstanden voller typisch kolumbianischer Rezepte. Freu mich schon wenn ich die daheim dann alle ausprobieren kann. So kann ich ein bisschen Kolumbien mit nach Hause nehmen.
Es gab so so viele Dinge auf der Messe die ich so gerne gesehen hätte uns ausprobiert hätte, aber sie war einfach zu groß für einen Halben Tag. Vor allem wenn man Bücherliebhaber ist. Aber es war trotzdem richtig cool. Wir waren am Ende richtig platt und froh, als wir wieder in unserem Bus saßen. 


Viel Trubel zwischen den Messehallen. Ihr seht rechts und links zwei davon. Insgesamt gab es zehn, die Meisten hatten zwei Stockwerke

Ein Mini Ausschnitt. Außer Bücher gab es unter anderem auch noch Comics, Karikaturen, und Fanartikel. Mein kleiner Bruder zum Beispiel hat sich einen Gryffindor Pulli gekauft.


So, das wars mal wieder. Es ist nicht allzuviel passiert, aber ich dachte ich schreib es lieber auf bevor ich es vergesse haha. 


Hasta Luego









Donnerstag, 17. April 2014

Poesie, Schulalltag und Semana Santa

Saludos desde Colombia



Gerade sind Feeeerieeen! Wuhu! Deswegen hab ich viel zu viel Zeit nichts zu tun und beschlossen die zeit auch ein wenig sinnvoll zu nutzen und einen neuen Blogeintrag zu verfassen. Wie ihr ja bisher offensichtlich schon gemerkt habt. Also leg ich einfach mal los.

Die Schule tröpfelt wie immer vor sich hin. Mittlerweile haben Andrea, Vinicius (der Brasilianer) und ich sich als richtiges Team zusammengefunden. Da die meisten Lehrer uns keine Aufgaben geben und uns aus irgendeinem Grund nicht zutrauen in der Schule mitzuarbeiten, verbringen wir die Zeit eben damit blöde Witze zu reisen und unsere Mitschüler zu belustigen. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, jemals so etwas wie ein Klassenclown zu werden, aber irgendwie hat sich das so entwickelt. Und da, wie ihr ja schon wisst, der Unterricht in Kolumbien nich ganz so streng und diszipliniert wie in Deutschland ist, sagt auch selten ein Lehrer was. Das heißt ich verbringe meine Schultage mit Nichtstun und ner Menge Blödsinn, was eine ziemlich coole Mischung ist. Das ist etwas, dass ich meinem deutschen Schulalltag dann sicher vermissen werde haha.
Nun, da mittlerweile wohl jedem Bewusst geworden ist, das wir absolut gar nichts zu tun haben, kam eine unsere Spanischlehrerinnen, Sandra, auf die Idee das auszunutzen. 
Es gab so etwas wie ein Poesiewettbewerb an unserer Schule und dafür mussten noch entsprechende Plakate gemalt werden. Also warum nicht einfach die chaotischen und faulen Austauschschüler darauf ansetzten? Klingt nach ner klasse Idee!
Ehrlich gesagt wahren wir alle mal ganz froh etwas zu tun haben. Lehrer nerven macht zwar ziemlich Spaß, ist aber auf dauer doch immer das gleiche.

Also hohlten wir noch Song, eine Austauschschüler aus China der nie wirklich redet, ins Boot und begannen.


Das Bild wurde mit einem Projektor auf das Papier geworfen, und wir zeichneten die Umrisse dann mit Bleistift nach. Dann fingen wir ein bisschen mit der Farbe an, später schalteten wir den Projektor aber aus. War nur nervig

Das erste Bild ist fertig! Insgesamt fertigten wir drei von den Dingern an, und verteilten sie dann in der Schule. Eins am Eingang, eins in der Grundschule und eines In der "Highschool"


Das ganze Beschäftigte uns dann drei Tage. Den vierten Tag verplemperten wir damit rumzualbern und ewig zu brauchen die drei Plakate aufzuhängen. Bzw, Andrea und ich hingen auf, Vini alberte herum. Unglaublich wie faul Brasilianer sein können. 

Da wir nun wieder an dem Punkt angekommen waren, nichts zu tun zu haben beschloss Sandra, wir könnten einfach auch noch die Preise der Poesiegewinner einpacken. Okay, kein Problem. Song verdrückte sich und Vinicius hockte in der Ecke und beschoss uns zwei Mädels mit Papierkügelchen nachdem er beschlossen hatte, Geschenke einpacken ist Frauenarbeit. 
Das ist hier übrigens öfters die Ausrede der Jungs, wenn sie etwas nicht können. Das ist Frauenarbeit. Geschenke einpacken? Frauenarbeit. Kuchen backen? Frauenarbeit. Auto mit Gangschaltung fahren? Frauenarbeit.

Jedenfalls brachte ich die letzten Wochen mit sehr viel Witz rum, so dass ich gar nicht bemerkt habe dass schon wieder ein Monat vergangen ist (leichte Panikattacke!) bis dann plötzlich die Ferien vor der Tür standen.

Hier in Kolumbien hat man um Ostern herum nicht zwei, sondern nur eine Woche Ferien. Viele Strenggläubige Katholiken verbringen diese Mit viel beten, jeden Tag Kirchenbesuch und "Den Kreuzzug Jesu Christi nachgehen" 
Meine Familie beschloss in den Urlaub zu fahren. Gut für mich. So konnte ich wieder eine andere Seite Kolumbiens kennenlernen.

Also ging es Samstag um ca zwölf los rRchtung Bogota. Meine Mama, meine Oma, mein kleiner Bruder und ich. In der Hauptstadt angekommen hohlten wir Omar, den Freund meiner Oma und Manuel, den Vater von Santiago (meinem Bruder) ab. Wir teilten uns auch auf zwei Autos auf und düsten nach Santander. Das ist so etwas wie ein Bundesland. Ähnlich wie Meta, wo ich wohne.



Das rote auf der Karte links ist Meta, auf der Karte rechts Santander. Damit ihr ein bisschen versteht wo genau ich war. da wir am ersten Tag die ganze Strecke nicht schafften übernachteten wir Nachts in einem Hotel. Am nächsten Tag ging es dann weiter in ein mini Dorf, dessen Namen ich gerade nicht weiss um eine Höhlentour zu machen. Es war richtig cool, wir stapften durch die Höhlen, trafen auf hunderte von Fledermäusen die an der Decke hingen und an manchen mussten wir dann auch schwimmen. Ganz am Schluss gab es dann einen Sprung von drei Metern ins Eiskalte Wasser zu machen. Also insgesamt ein richtig cooles Erlebnis. leider hab ich gerade die Bilder noch nicht, aber ich füge sie ein sobald ich sie bekomme.

Direkt danach ging es weiter in ein süßes Dorf, das sehr am alten spanischen Stil orientiert war. Da keiner ein Hotel reserviert hatte, verbrachten wir die nächste Stunde damit, eins auffindig zu machen, das noch Platz für sechs Leute hatte. Das liegt vor allem daran, dass viele Hotels ganz normale Häuser sind, in denen die Besitzer fünf Zimmer oder so vermieten. Aber am Ende fanden wir doch noch eins. Den rest des tages verbrachten wir mit besichtigen, shoppen und Abends Pizza essen. Ich habe wunderbar bunte, Handgemachte Sandalen erstanden. 
Die Nacht verbrachten wir damit, viel zu früh ins bett zu gehen, einen Dokumentationsfilm über die Titanic anzugucken und zu versuchen, auf den harten Matratzen zu schlafen.
Am nächsten Tag war dann mein Geburtstag, und deswegen weckte mich meine Familie um 06:30 Morgens mit Happy Birthday singen und einer Torte. Dann wurde aber beschlossen es wäre viel zu früh um schon Torte zu essen, weshalb die wieder weggepackt wurde und alle umsonst aufgewacht waren. Yay!

Später packten wir all unsere sachen wieder ins Auto und fuhren weiter, diesmal über San Gil (gesprochen SanHil) in eine Art Vergnügungspark.
Dort fuhren wir Gondel, aßen Mittag und ich und Santi fuhren eine Art Seilbahn. ich habe hier mal ein Video eingefügt. Der kleine Punkt bin ich. Den Schluss mag ich am Besten ;) Das ganze ist in ziemlich schlechter Qualität, weil es mit dem Handy aufgenommen wurde, aber ich hoffe ihr könnt trotzdem alles erkennen 



Nun, jedenfalls hat es wunderbar Spaß gemacht. Hier noch ein paar Bilder von dem Tag:

Gondelfahren

v.l.n.r. Omar, Orlanda meine Oma, Santi, Manuel, Santi's Vateer. Alle in der Gondel am "Interessiert in die Ferne schauen"

Der "Hauptplatz" des Parkes, sogar mit einer kleinen Kirche


Ich, mit witzigen Haaren, bei einem Denkmal von einem gescheiterten versuch der Santanderer, ihre Unabhängigkeit von den Spaniern zu erlangen. (Und sorry für mein Posing, aber ich bin einfach zu kolumbianisch geworden ;) )
Abends wollten wir dann noch weiter in Santander herumfahren, aber es gab einen üblen Streik der Taxifahrer, mit Eierwerfen und Autozerkratzen, wie man das eben kennt, weswegen wir umgedreht sind und nach Boyacá (gesprochen Bojaka) gefahren sind, ein anderes Bundesland. Dort war es wunderbar kalt, weshalb ich mich sofort heimisch gefühlt habe. 
Am nächsten Tag haben wir die Thermalquellen besucht, was richtig entspannend war, Alles kalt aber ich hocke in der heißen Quelle.
In dieser Nacht schliefen wir bei Freunden der Familie.

Den letzten Tag unseres Urlaubs verbrachten wir dann in Bogota, besuchten ein Einkaufszentrum und aßen in einem Restaurant, dass von einem Deutschen geführt wurde. Nach einem kurzen Plausch mit ebenjenigem ging es dann aber schon wieder heim nach Villavo.

So, das wars dann.
ich habe versucht mich so kurz zu fassen wie möglich und hoffe das ist mir einigermaßen gelungen. ich sollte wohl öfter etwas posten, dann könnte ich euch alles etwas genauer berichten.
Nunja, da mein Jahr sich ja so langsam dem Ende neigt wollte ich wissen ob ihr irgendwelche Fragen über Kolumbien habt, die ich euch noch nicht beantwortet habe. Wenn ja, könnt ihr einfach ein Kommentar schreiben und ich gehe dann Nächstes Mal drauf ein.

Bis dahin!


Hasta Luego

Oh, und übrigens. Andrea hat auch einen Blog. Wenn ihr also ein Bisschen euer Englisch üben wollt und Lust habt, das ganze aus der Sicht einer anderen Person zu sehen, ich habe ihn auf meiner Seite oben links verlinkt.

Freitag, 14. März 2014

Besuch, Pferde und Olympiade

Saludos desde Colombia


Schon wieder ist es ne Weile her als ich geschrieben habe, und schon wieder is ne Menge passiert. So let`s get started!

Wie ihr vielleicht schon aus dem Titel habt lesen können kam Besuch für mich aus Deutschland. Tobi hat sich auf den langen Weg gemacht um sich Kolumbien für 2 Wochen etwas näher anzugucken. 
Das tolle an meiner neuen Familie ist, dass sie mir mehr zutrauen und ich auch allein das Conjunto verlassen darf :) deswegen sind wir zwei sehr oft in der Stadt herumspaziert, haben ziemlich viel Eis gefuttert und das Einkaufszentrum unsicher gemacht. 
Am Wochenende blieb dann mehr Zeit für größere Aktivitäten, weshalb wir an einem Samstag mit meiner Familie und Freunden meines Bruders zu einer Finca gefahren sind, auf der man den Llano richtig erleben kann (Llano, gesprochen jano, ist die Gegend in der ich wohne und bedeuted flach. In Deutschland wäre das vielleicht so was wie die Schwaben oder so, nur als vergleich. Medellin zum Beispiel ist Paisa. Jede Gegend hat ihre eigenen Traditionen, Gerichte und Dialekte.) Typisch für llano ist eben das Flachland, die einzigen Berge sind in Villavo. Es hat ne Menge Kühe und deswegen auch Cowboys (die heißen hier anders, aber es fällt mir grad nicht ein wie) und deswegen haben wir auf der Finca einen Cowboy ausritt gemacht. Es war ganz nett, aber leider konnten wir nur im Schritt dahin schleichen.
War aber trotzdem cool mal wieder auf einem Pferderücken zu sitzen. Irgendwann sind wir dann auch durch den Wald geritten, und uns kamen kleine Äffchen entgegen geturnt! Man, waren die süß! Wir konnten ihnen Bananenstückchen hinlegen, zu denen sie dann hingeflitzt sind und sie vernascht haben.
Leider hatte keiner von uns einen Foto dabei, sonst hätte ich euch das jetzt zeigen können. Aber manche sachen kann man eben nur sehen, wenn man nach Kolumbien reist. Oder in den Zoo geht.
An diesem Abend fuhren wir auch och Canopy, also eine Seilbahn quer durch den Wald. Das hat mega spaß gemacht und war auch ein bisschen aufregend, wegen meiner Höhenangst. Aber ich habe alles erfolgreich gemeistert!

von links nach rechts seht ihr hier zwei Freunde meines Bruders, meinen Bruder, mich und Tobi

An einem anderen Tag sind wir dann zur Mitte des Landes gefahren. Wie ihr wisst, liegt Villavo schon recht in der Mitte, und der tatsächliche geografische Mittelpunkt liegt ca ne Stunde oder zwei entfernt. 
Dort gab es so einen witzigen Stand wo man sich typisch llano-mäßig anziehen konnte um Fotos zu machen. das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Ein paae andere Fotos habe ich auch noch gemacht, ich stell sie euch einfach mal rein.

Tobi und ich, in Ponchos und den typischen Hüten der Cowboys hier

Meine kleine Family. Von hinten. Wollte eigentlich die Umgebung fotografieren und die sind reingelatscht
Ich am Mittelpunkt Kolumbiens. Yay!

Viel mehr haben wir eigentlich nicht gemacht. ich packe euch Tobis Blog unten rein, damit ihr die Erlebnisse auch aus seiner sicht sehen könntn. Für mich sind viele Dinge ja schon normal, die für Neuankömmliche vielleicht noch seltsam oder witzig sind.

Tobi ist dann gestern wieder zurück nach Deutschland geflogen, kann euch also persönlich von den ganzen tollen Sachen hier erzählen. Und wehe er sagt ein schlechtes Wort, sonst gibts Ärger ;) Mittlerweile ist Kolumbien mir nämlich schon ans Herz gewachsen. Ich verstehe viele Dinge immer noch nicht die hier so gemacht werden, aber ich komm damit besser klar und habe auch schon ein paar kolumbianische Eigenschaften an mir selbst entdeckt. Ich kann mittlerweile sogar sagen, es ist hier wie eine zweite Heimat für mich und ich kann es mir gar nicht mehr vorstellen ohne spanische Musik, täglisches Fleisch und guten Kaffee zu leben. Es geht sogar schon so weit das ich von "den Deutschen" und "uns Kolumbianern" rede. Das wird witzig wenn ich wieder heimkomme. Obwohl ich mich schon sehr auf Kässpätzle und nen fetten Döner freue. Mjam.

Heute war an unserer Schule dann eine Olympiade. Ich war im Team Brasilien. Wir haben sogar exra Trikots mit unseren eigenen Namen drauf bekommen. Und für uns Mädels kam extra ein Mann und hat uns alle geschmickt. Sowas wundert mich mittlerweile gar nicht mehr. manche Sachen muss man einfach akzeptieren. Ein Sporttag? Klar, erstmal geschminkt werden.
Das letzte Mal hatte ich soviel Make Up im gesicht als ich eine Ballettaufführung hatte. Aber war schon witzig, vorallem weil wir h kein Sport gemacht haben. Es gab ein paar Fußballspiele, da haben die Mädels angefeuert. Dann konnte man noch Schach oder PingPong spielen, das eine kann ich nicht, das andere ist nicht wirklich anstrengend. Aber ich hab ein paar Fotos, die ich euch zeigen kann :)

Meine Klasse. Direkt neben mir steht Vinicius, ein AFSer aus Brasilien. Das Mädel in der Mitte war unsere "Präsentatorin" Aus jeder Klasse gab es jemand der das Land repräsentiert hat, und bei Brasilien geht das natürlich am besten mit Karneval. Die Deutschen hatten Dirndl und Lederhosen an. Sahen aus wie Hänsel und Gretel.

Andrea die versucht mir einen Zopf zu flechten. Wir hatten wirklich nichts besseres zu tun.
So, das wars mal wieder. Bin gespannt was in der nächsten Zeit so passiert, und auch was ihr mir so aus Deutschland erzählt. Also bis dann

Hasta Luego


PS; mittlerweile bin ich so spanisch, dass ich meine Rechtschreibfehler nicht mehr finde. Also ich hoffe ihr könnt über eventuelles Chaos hinwegsehen ;)

PPS:/ Tobi's Blog. Sind echt coole Fotos, also reinschauen lohnt sich : http://tobipictures.jimdo.com/

Samstag, 22. Februar 2014

Midstay Camp, Schulbeginn, neue Abenteuer



Saludos Desde Colombia



In letzter Zeit st recht viel passiert, also macht euch bereit für einen langen Post ... Oder auch nicht, je nachdem wie faul ich bin. ;)

Wie letztes Mal schon erwähnt war Anfang diesen Monats das Midstay Camp. Das ist ein Treffen von AFS zur Hälfte des Jahres, an dem alle Austauschschüler Kolumbiens nach Bogotá fahren. Man tauscht dort Erlebnisse aus, bespricht Probleme und lauter so Zeugs.
Wenn ich ehrlich bin, war ich nicht wirklich Scharf darauf zu gehen. Wer schon mal bei einem AFS-Treffen war, weiß das dort vor allem in einem Kreis gehockt und geredet wird. Den ganzen Tag. Und das vier Tage lang. Whoop Whoop.

Es war dann aber doch richtig cool! Wir vier aus Villavo (Ein Brasilianer, ein Schweizer noch eine Deutsche und ich) sind als Fahrgemeinschaft nach Bogotá gefahren. Dort waren schon ein paar bekannte Gesichter aus den ersten Tagen, und deswegen wurde sich erstmal viel umarmt und einiges erzählt. Dann haben sich alle Im Hauptgebäude getroffen und es wurden erstmal die allgemeinen Dinge, wie Regeln und Ablauf der nächsten Tage besprochen. Dann gab es Fragen, die wir beantworten mussten, wie: "Was erwartest du vom Camp"? oder "Wie war dein Eindruck von Kolumbien Anfang, und wie ist er jetzt"? Das war immer ganz lustig, weil wir es in Gruppen machen konnten und auf riesen Plakaten geschrieben haben. Und dann war der erste Tag auch schon rum. Wir konnten so ab 17:00 chillen und einfach nur miteinander reden, was für AFS richtig selten ist. Bei den deutschen Camps geht das ganze immer bis 22:00 und am nächsten Tag muss man wieder um 07:00 aufstehen. Das ist hier in Kolumbien viel entspannter. Frühstück gab es erst ab 09:00, weshalb wir Abends noch richtig lang vor dem Heizstrahler sitzen und quatschen konnten. (In Bogotá wird es Abends richtig kalt. Da friert man trotz fettem Pulli) 
Das ging dann die nächsten vier Tage so weiter. Wir lernten viel über die Kultur, warum manche Sachen hier so sind wie sie sind, besprachen Probleme, spielten Spiele, tauschten Erlebnisse aus und hatten einfach eine super Zeit. Ich war dann richtig traurig als der letzte Abend da war. Am nächsten tag sollten wir gleich nach dem Frühstück aufbrechen und alle zurück in ihre Städte gehen. 
Wir schauten Filme,bedauerten uns morgen verabschieden zu müssen und Namen uns vor, den ein oder anderen Mal besuchen zu kommen. Wir haben an diesem Abend auch einen Kurzfilm angeschaut, der mich ziemlich berührt hat. Es ging darum um first world problems, also Probleme, die ein Mensch aus der "ersten Welt" eben so haben. Auf dem Camp ging es nämlich auch um die Unterschiede zwischen Europa und Südamerika. Die Bildung, die Armut, die Gesundheit etc. Und das es für uns schwer ist hier mit dem großen Unterschied von arm und reich umzugehen. Zumindest geht es mir manchmal so. Da hocke ich in dem riesigen, klimatisierten Auto, auf dem Weg nach Hause, in mein großes Haus mit Wlan, Eismaschine und nem Fernseher in jedem Zimmer, und an der Ampel warten kleine Kinder bis es rot ist, und versuchen mir Kaugummis für 3 cent zu verkaufen um zu überleben.

Ich habe das Video hier einmal eingefügt. ich hoffe es klappt und ihr könnt es abspielen. das Ganze ist in Englisch, eine deutsche Version gibt es, soweit ich weiß, nicht.
                                                      

Am nächsten Tag gings dann Heim. Mit einem komischen Gefühl. jetzt sind es mittlerweile nur noch ca. 4 Monate, bis ich wieder heimkomme. Die Zeit ist nur so verflogen, und ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Ich hoffe die letzten Monate kann ich noch voll genießen und richtig reinhauen. Yay!

Am darauffolgenden Montag ging es dann wieder in die Schule. Da hatte ich auch wieder recht gemischte Gefühle. Einerseits war ich richtig gespannt auf meine Freunde und auch auf eine neue Kanadierin, die kommen sollte, andererseits hieß dass aber wieder früh aufstehen und erst um halb vier wieder heimkommen, ohne wirklich etwas gemacht zu haben. Aber mittlerweile geht die Zeit so schnell rum, dass es mir gar nicht mehr so lang vorkomme. Außerdem dürfen wir ab diesem Jahr Freitags früher gehen, was echt cool ist!

ich habe wieder einen speziellen Stundenplan. Aber diesmal  nur in der Highschool, also ab Klasse 6. Keine Erstklässler mehr! Whoop whoop! Außerdem habe ich sehr viele Stunden in der elften klasse, weil ich darauf bestanden habe in Mathe, Chemie, Physik und Biologie zu gehen. ich finde diese Fächer schon irgendwie wichtig, und wenn ich dann wieder in Deutschland bin muss ich ja auch noch Schule weiter machen.
Also hab ich an einem Tag meistens ein, oder zwei Stunden woanders, bin aber sonst in meiner normalen Klasse. Mit denen komme ich besser klar, als mit meiner alten. Auch mit der neuen Kanadierin verstehe ich mich super, obwohl ich Alex doch ein bisschen vermisse. Und ihre Haare. Die waren klasse.
Nunja, das neue Mädchen heißt Andrea, ist 18, und hat den gleichen kanadischen Charme wie auch Alex schon. Ich glaube, Kanadier sind alle ziemlich cool drauf. Obwohl die Winterspiele bei denen ein ziemlich Großes Ding sind. Als dann auch noch die Deutschen besser waren, war das nur schwer zu verkraften. ;)

Und schon bin ich wieder ganz normal in meinem Alltag. Alles plätschert so vor sich hin und ich kann mir gar nicht vorstellen, das sich das je ändert und ich wider in Deutschland lande. So unrealistisch. Obwohl, eine Sache ist doch neu bei mir. ich bin nämlich in ein neues Abenteuer aufgebrochen. Und dieses Abenteuer heißt neue Gastfamilie. Jap, ihr habt richtig gelesen, ich wohne jetzt woanders. das ganze ging ziemlich flott, weswegen ich das auch jetzt erst schreibe. Der Grund dafür ist ganz simpel. Meine alte Gastmama fährt für 4 Monate nach Deutschland um ihren Sohn zu besuchen, der jetzt schon seit über einem Jahr dort wohnt. Und da fanden wir es alle besser, dass ich umziehe damit ich nicht ganz alleine den ganzen Tag daheim hocke.

Jetzt lebe ich bei Clara und Santiago, eine Mama und ihr elfjähriger Sohn, die im selben Conjunto wohnen, wie auch meine alte Familie. So kann ich die auch ganz einfach besuchen, so lange sie noch da sind. Meine neue Ma ist noch recht jung, so zwischen 30 und 40, und das haus ist immer voll mit irgendwelchen Cousinen, Tanten und Onkels, das immer was los ist. ich fühle mich richtig wohl und bin auch echt glücklich.
Bisher haben wir schon richtig viele Sachen unternommen aber ich hab nie Bilder gemacht. Nächstes mal dann.

Heute zum Beispiel waren wir bei einer Pferdedressur-show. Die Tiere haben irgendwelche Kunststücke gemacht und wurden dann von einer Jury bewertet. War eigentlich recht lustig, aber da ich nie irgendeinen Unterschied zwischen den verschiedenen Pferden gesehen hab, wurde das ganze schnell langweilig. Zum Glück fand meine Ma das genauso, und wir sind dann irgendwann abgehauen.

Ich denke, im nächsten Post werde ich mehr über meine neue Familie erzählen können und habe auch ein paar Fotos für euch. Aber ich wohne ja noch nicht so lange hier.

Na also, is doch gar nich so lang geworden. Bis zum nächsten Mal ;)


Hasta Luego







Donnerstag, 30. Januar 2014

Die letzten Ferientage

Saludos desde Colombia!


Nächste Woche fängt bei mir schon die Schule wieder an. Da ich nicht weiß, wie viel Zeit ich da zum schreiben haben werde dachte ich, wirds höchste Zeit für einen neuen Blogeintrag.

Wie meistens, ist nicht viel außergewöhnliches passiert. Aber so ist das nunmal in den Ferien. Man chillt die ganze Zeit und wundert sich dann, wie die Zeit nur so schnell vorbeigehen konnte und was man eigentlich alles hätte machen können. Zumindest geht es mir immer so.
Natürlich haben wir wieder Freunde der Familie besucht, ich war ein paar mal am Pool oder mit Freunden in einer Mall, aber das ist ja nichts Neues.

Einmal haben wir einen Ausflug mit der Gemeinde meiner Mamá gemacht. Wir sind also mit 15 Leuten in drei Autos losgedüst und sind dann bei der Partnergemeinde vorbeigefahren. Dort waren etwa 30 Leute, die uns dann mit Bussen und Autos gefolgt sind. Nach ca zwei oder drei Stunden waren wir dann am Ziel. Ein toller Fluss, in dem man auch super Baden konnte.  Das coole war, dass um den Fluss herum nichts als Steine und Trockenheit waren. Man konnte sich also wunderbar Vorstellen, wie groß er einmal war aber durch die Hitze und vielleicht ein paar andere Faktoren in sich zusammengeschrumpft war.

Das trockene Flussbett.



Die Steinhügel eignen sich natürlich perfekt zum spielen. Oder zum Ausrutschen und runterschliddern. Nicht das mir das passiert wäre. Wollte nur alle Möglichkeiten aufzählen.

An dem Tag hab ich mir meinen ersten Sonnenbrand hier geholt. Und festgestellt, dass ich meine Creme in Medellin vergessen habe. Zufälle gibts. Trotzdem ein sehr cooler und entspannter Tag. 


Außerdem waren wir mal wieder auf der Farm. Diesesmal aber aus einem bestimmten Grund. Meine Gasteltern hatten lauter Geschenke gekauft. Diese wollten wir jetzt an alle Kinder verschenken, die in der Nähe der Farm wohnen. Eine richtig süße Idee. Den halben Tag waren wir erstmal mit einpacken beschäftigt. Irgendwann Nachmittags trudelten dann langsam die Kinder mit ihren Müttern ein. Ab und zu ließ sich auch ein Vater blicken. Die Geschenke wurden verteilt und es gab für jeden ein Stück Kuchen. Den Rest des Tages verbrachten wir damit, alles wieder aufzuräumen und danach entspannt den Abend zu genießen. 

Am Geschenke einpacken

Das große Ereignis diesen Monat war Joannas Abschied. meine große Schwester hat sich aufgemacht um ein halbes Jahr in Deutschland zu leben. Genauso wie ich lebt sie in einer Gastfamilie und besucht die Schule. Die Idee kam von meinem Gastvater. Joanna wäre lieber nach Frankreich gegangen, aber sie meinte, Deutschland wäre auch cool. Und anscheinend ist deutsch heutzutage eine wichtige Sprache. Was ihr nicht so gefällt ist die Kälte und das Essen. Die Deutschen essen eben nicht jeden Tag Fleisch oder trinken frisch gepressten Lulosaft. Aber ich wette, Sie hat auch noch nie Maultaschen oder Kässpätzle probiert. 
Jedenfalls sind wir nach Bogotá zum Flughafen gefahren, um sie dort zu verabschieden. das ganze war für mich irgendwie ein ganz komisches Gefühl. In 5 Monaten bin ich diejenige, die ihren Koffer abgibt und sich dann von der Familie verabschieden muss um nach Deutschland zu fliegen. Einerseits freue ich mich drauf. Endlich kann ich alle meine Leute in den Arm nehmen und ihnen zeigen, was ich so aus Kolumbien mitgebracht habe. Andererseits sind es nur noch 5 Monate, die ich hier sein kann. Ich meine, ich weiß nicht, wie lang es dauert bis ich meine kolumbianische Familie besuchen kann. We weiß ob ich jemals wieder hier her komme. Ich war richtig hin und her gerissen. Vorallem weil ich mich noch so gut daran erinnern kann, wie wie am Flughafen ankamen und keine Ahnung hatten was da so genau auf uns zukommt. Und jetzt ist schon über die Hälfte meiner Zeit um. Ich sags euch, ich habt mich schneller wieder als euch lieb ist ;)

Am nächsten Tag, als Joanna gerade in Deutschland angekommen war, holten wir die Schwester meines Großvaters ab. Sie ist 92, lößt den ganzen Tag Sudoku und sieht ein bisschen aus, wie die Oma von Stephany Plum. (Eine Buchreihe, sehr lesenswert) Sie erzählt mir immer Geschichten aus ihrer Kindheit. Oder davon, dass ihre Großeltern Deutsche waren und nach Kolumbien ausgewandert sind. Deshalb auch der deutsche Name, Strauch.
 Und da eine ältere Lady eben nicht mehr Treppen steigen kann, musste ich mein Zimmer räumen. Nun wohne ich, zusammen mit meiner kleinen Schwester, In Joannas Zimmer und habe ein doppelt so großes Bad. Yay! Jetzt gucken Stephy und ich jeden Abend bis viel zu spät irgendwelche Serien, unter anderem auch "Colombias Next Topmodel". Unterscheidet sich nicht wirklich von der deutschen Version, außer das die Mädels sich in spanisch anzicken.


So, mehr gibts nicht, worüber ich schreiben könnte. Bald ist das Midstaycamp, davon erzähle ich dann nächstes Mal.

Hasta luego!








Donnerstag, 9. Januar 2014

Weihnachten, Neujahr und große Steine

Saludos Desde Colombia!


Ich weiß, es ist ein bisschen zu spät für einen Weihnachtspost, aber ich war einfach zu beschäftigt in letzter Zeit das ich leider nicht dazu gekommen bin. Und  mit beschäftigt meine ich, zuviel gechillt. Also sorrry, und los gehts ;)

Weihnachten. Wird in Kolumbien ein bisschen anders gefeiert, als ich es gewohnt war. Erst einmal gibt es die so genannte "Novena". Das heißt ab neun Tagen vor dem eigentlichen Fest wird sich jeden Abend getroffen. Man singt dann immer die gleichen Lieder, liest für jeden Tag einen anderen Text aus dem "Novena-buch" vor und danach wird gegessen. Meistens Buñuelos mit Natilla (gesprochen: Bunjuelos mit Natija). Das sind kleine Küchlein mit einer art Pudding. Schwer zu erklären. Das ist aber das typische Weihnachtsessen, was den ganzen Dezember hier durchgefuttert wird. Mittlerweile wird mir schlecht, wenn ich Natilla nur höre. Einfach zu oft gegessen. Zum Glück ist ja jetzt Januar.
Zwei Tage vor Weihnachten kam dann meine richtige Familie aus Villavicencio (gesprochen übrigens Viavisensio) angereist. Mit 2 Päckchen aus der Heimat. Yay! Danke nochmal an meine coole deutsche Family die an mich gedacht hat! Auch wenn es ungewohnt war, Lebkuchen bei 25°C zu futtern. Egal, lecker wars trotzdem. Und danke auch noch an dich Eileen. Es kam zwar nicht passend zu Weihnachten an, aber darum war die Überraschung noch gelungener :)
Am nächsten Tag sind wir alle los (Meine Onkels, Tanten Cousinen, Eltern, Schwestern,...) und sind in ein nahe liegendes Dorf namens Santafé de Antioquia gefahren um dort die Feiertage zusammen zu verbringen.
Der Cousin meines Onkels hat dort ein großes Haus, dass er uns zur Verfügung gestellt hat. Es hatte 3 Zimmer. Eine Küche und zwei große Räume mit je 12 Betten. Und natürlich ein kleines Bad. Nachdem wir die Betten verteilt hatten ("Jeder schläft wo er will") Ging es dann ans kochen. Außer die 3 Herren der Schöpfung, die machten den ersten Whiskey auf. Mein Gastvater ist eigentlich kein so lustiger Mensch, aber an diesem Abend fielen wir vor lachen fast vom Stuhl. Was Alkohol mit manchem Menschen so anstellt...

Am Weihnachtsabend dann gab es ein kleines Essen. ich dachte erst, wir essen später noch mehr, weil ich es von Daheim gewohnt bin dass man den halben Abend durchfuttert, aber das wars dann auch schon. Dafür blieben wie unglaublich lang auf. Tanzten, feierten, sangen... Die Kolumbianer warten immer bis Mitternacht, da Jesus laut ihnen da geboren wurde, und packen erst dann die Geschenke auf. Und danach geht wie gesagt die Post ab. Ich bin für deren Verhältnisse früh ins Bett gegangen, so um 5 Morgens. 

vlnr: Meine Mamá meine Tante Gladys, Ich, meine Tante Amparo, bei der ich den Monat über gewohnt hab. Keine Angst, das trendy Leopardenshirt war nur ausgeliehen. Ich hatte nichts passendes für Weihnachten dabei. Anscheinend ist Leoparden Muster passend.

Am nächsten Tag besuchten wir noch viel Familie, und ansonsten Ruhten wir aus. Ich hab beschlossen, nächstes Jahr mit ein bisschen kolumbianischem Flair Weihnachten zu feiern. Also freut auch schon mal drauf, meine liebe Familie ;)

Das "Wohnzimmer" unseres Hauses

An Silvester war es fast das Gleiche. Wieder sind wir alle los um zusammen zu feiern. Diesmal auf die Finca eines Freundes meines Onkels. Wir hatten dort ein kleines Haus für uns und dieses mal auch mehr Zimmer zur Verfügung. Witziger weise war ein Weihnachten eine größere Party als an Silvester. Also genau andesrum, wie ichs gewohnt bin. Wir warteten bis um 12, dann wünschten wir uns alle ein frohes neues Jahr und schrieben unsre Wünsche und Vorsätze für 2014 auf. Danach aß jeder 12 Trauben, und bei jeder Traube musste man sich etwas wünschen. Normalerweise wird dann auch noch eine große Puppe verbrannt. Das symbolisiert das alte Jahr, da jetzt gestorben ist. Aber da wir auf der Finca waren, haben wir das dieses Jahr ausfallen lassen. Schade eigentlich.

Eines der vielen Häuschen, die bei der Finca sind. In genau so einem haben wir übernachtet. ich fand es richtig, richtig schön dort

Pool und "Gemeinschaftsraum" hier haben wir Billiard und Tischtennis gespielt

Zwei meiner Cousins. An einem Abend haben wir ein Spiel namens "Idiota" gespielt. Und da uns das anspielen so Spaß gemacht hat, haben wir uns einfach weiter verkünstelt. Ich sah am Schluss mit meinem Schnauzer aus wie Mario. 

Nachdem wir wieder daheim waren sind wir an einem Tag zum größten Stein in Südamerika gefahren. Leider konnten wir nicht mehr hoch, weil wir zu spät dran waren und man nicht oben sein darf, wenn es dunkel ist, aber es war trotzdem ein beeindruckender Anblick.

vlnr: Cosuin, ich, Cosuin, Enkelin meiner Tante und nochn Cousin. Der ist derjenige, der auch in Villavicencio wohnt. Das Häuschen auf dem Stein ist übrigens ein dreistöckiger Turm. Nur damit ihr einen Vergleich habt.

Und bald darauf musste ich  mich leider schon von der wunderschönen Stadt Medellin verabschieden. Ich muss zugeben, ich hab mein Herz ein bisschen an diesen Ort verloren. Eine Stadt, mit ca 3 Millionen Einwohnern, wo man trotzdem noch den Namen all seiner Nachbarn kennt ist irgendwie toll. Bei meinem nächsten Kolumbienbesuch, mach ich dahin auf jeden Fall nen Abstecher. 

Nun bin ich also wieder daheim und schwitze vor mich hin. Wusste gar nich mehr wie heiß es hier eigentlich ist. Ferien hab ich noch bis Ende Januar, also mal sehen, was noch so passiert.

Ich habe diesmal ziemlich gekürzt, weil die Sonne mein Hirn so matschig gebrutzelt hat, das ich zu faul war, allzu ausführlich zu schreiben. Aber da mich schon mehrere Stimmern erreichten dass ich Un-be-dingt einen neuen Beitrag Posten soll dachte ich es ist besser als nix ;)

Ich wünsche euch allen einen Super Start ins neue Jahr!

Feliz año 2014 y hasta luego