Saludos Desde Colombia!
Schon wieder ist ein wenig Zeit vergangen und schon wieder habe ich ein wenig erlebt. Also leg ich einfach mal los.
Am 15. November war der 15. Geburtstag einer Freundin. (wie passend) Leider hab ich noch keine Bilder bekommen, deswegen kann ich euch nur nicht so gute Handybilder zeigen, aber das stört hoffentlich niemand.
v.l.n.r: Sofia, Bérénice eine Austauschschülerin aus Frankreich, Alex mit glatten Haaren und ich |
Dieses mal wurde ein großer Saal gemietet. Und es waren viel mehr Leute da, als bei der anderen Party, von der ich letztes mal erzählt hab. Sogar mein Schuldirektor und ein paar andere Lehrer haben sich eingefunden. Das war irgendwie leicht seltsam, aber jetzt kenn ich immerhin die gesamte Familie des Schuloberhauptes. Hat auch was.
Es gab wieder den Süßitisch, den Tanz mit allen männlichen Familienmitgliedern und bla. Das war dieses mal ein bisschen weniger spannend, wenn man das alles schon kennt.
Sofia und ich haben uns die Geburtstagskind-tanz-mit-Allem-und-Jedem-Zeit, mit Süßkram futtern und Fotos machen vertrieben.
<3 |
Danach gabs lecker Essen und später haben dann auch wir getanzt. Also nicht viel anders als ich euch letztes mal schon erzählt hab. Trotzdem ein sehr cooler Abend!
Dann war ich noch mit meinen Mädels im Kino, in Catching Fire. Das ist deshalb erwähnenswert, weil Kolumbianer ihre ganz eigene Art haben, einen Film zu schauen, den sie lieben. (Und weil ich mit Jennifer Lawrence verwechselt wurde. Autogramme gibts später) Ich weiß nicht, wie gut ihr euch mit den Büchern und den Filmen auskennt, aber im Zweiten Teil geht es unter anderem darum, dass eine Revolution "gestartet" wird. Und die Revolutzer haben ein bestimmtes Handzeichen. Als dann die erste Szene mit diesem Zeichen kommt, stehen alle Leute im Kino auf und machen diese Handbewegung mit. Ich sitze in meinem Kinosessel und denke erstmal: Hä? Und dann: Wie cool! Will auch!
Und das ging den ganzen Film so. Wenn irgendwas tolles gesagt wurde sind die Leute in Jubel und Applaus ausgebrochen, haben bei jeder traurigen Szene geweint und sich bei den spannenden fast in die Hosen gemacht. Meine Hand tat fast durchgängig weh, weil meine Nebensitzerin so doll gedrückt hat. Und das, obwohl alle die Bücher gelesen haben und wissen, wie die Geschichte ausgeht. Man wurde von dem Ganzen richtig mitgerissen und das nächste, an das ich mich erinnern kann ist, wie ich Präsident Snow ausgebuht habe.
Das ist, was ich an den Kolumbianern so toll finde. Ihre Leidenschaft und Freude bei allem, und ihre Art, eben diese zu teilen und ihre Umgebung damit anzustecken.
Das war wirklich der beste Kinobesuch seit langem.
Was gabs sonst noch...?
Wie ihr dem Titel schon entnehmen konntet, haben bei mir inzwischen schon die Ferien angefangen. Die Sommerferien, um genau zu sein. Während ihr also jetzt durch den Schnee stampft, werde ich mich schön in meiner Hängematte zurücklehnen und frische Kokosnuss futtern. Ätsch!
Passend zu diesem Ereignis (Ferien, nicht Kokosnuss) sind auch Mein Onkel und meine Tante aus Medellin zu Besuch. Die beiden sind super nett und reden mit einem ziemlich witzigen Dialekt.
Am Sonntag werde ich mit den Beiden auch in ihre Heimatstadt reisen und dort eine Weile bleiben. Da freue ich mich schon richtig drauf, Medellin ist anscheinend eine der schönsten Städte Kolumbiens.
Auf jedenfall freue ich mich schon sehr auf diesen "Tapetenwechsel" und bin gespannt, was ich da alles so sehen werde. Was ich bisher weiß ist, dass es dort schön angenehm kühl ist, so um die 22°C. Das ist mal eine schöne Abwechslung zu den ständig herrschenden 30°C hier. (Ist es nicht schön, wenn man im November über die Hitze meckern kann?)
Und das die Stadt an Weihnachten besonders schön aussieht. Ich werde auf jedenfall ganz viele Bilder machen.
Außer, das sie mir verkündet haben was ich in meinen Ferien machen werde, haben mich meine neuen Verwandten auch überredet, mit ihnen und meinem Vater auf den Berg neben Villavicentro zu laufen. Um 5:00 morgens. Ich hielt das für keine Schlechte Idee, Morgens ist es angenehm von den Temperaturen her und die Route die sie sich ausgesucht hatten heißt 5 kilometros por la salud (5 Kilometer für die Gesundheit) weshalb ich dachte, dass das ein ganz entspannter Trip wird. Wie naiv.
Ihr kennt sicherlich die rasanten Stockladys, die am Wochenende immer die Weinberge unsicher machen. Meine Familie ist ein Witz dagegen. Die sind mit einem Affenzahn den Berg raufgerast und ich wie ein langjähriger Kettenraucher hinterher. Wie kann man mit 50 Jahren nur so fit sein? Da es ein Berg ist, ist die Steigung auch dementsprechend. Wegen mir mussten die Armen immer wieder anhalten und Pause machen. Hab mich noch nie so unsportlich gefühlt. Da war es auch nicht hilfreich das mich sämtliche Rentner und Kinder unter 8 Jahren überholt haben.
Als wir dann endlich oben waren habe ich mich gefühlt als hätte ich den Mount Everest zweimal bestiegen. Und ich war auch ein bisschen stolz. Das ich der Schwerkraft getrotzt habe und nicht den ganzen Weg wieder rückwärts runtergerollt bin. Dafür wurde ich mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Und einem leckeren Frühstück, bestehend aus Papaya-pams mit Bananen-, Apfel-, Melonen- und Mango Stückchen. Lecker!
Sonnenaufgang. Da waren wir grad losgelaufen und ich ahnte noch nichts böses. |
Endlich oben! |
Mein Vater, meine Tante und mein Onkel. Fit als hätten sie gerade erst angefangen. Ein Bild von mir wollt ihr nicht sehen. Wollt ihr wirklich nicht. |
Als es dann wieder nach unten ging war ich richtig glücklich. Zum einen, weil ich jetzt runter lief, und nicht hoch, zum anderen weil ich jetzt die Zeit hatte, die Natur auf mich wirken zu lassen. Kolumbien ist manchmal wirklich atemberaubend schön. Man lauscht Vogelgezwitscher, das man nur aus dem Tropenhaus der Wilhelma kennt, man durchquert Bäche, von denen man das Wasser trinken kann weil es so klar ist, man isst Früchte, von denen man nichtmal den Namen aussprechen kann, man läuft an Lianen vorbei und stellt sich vor wie gleich Tarzan an einem vorbeischwingt...
Auch wenn es durch die Kulturunterschiede nicht immer ganz einfach ist, bin ich doch unglaublich froh hier sein zu können und das alles erleben zu dürfen!
Morgen wollen die drei übrigens wieder auf Tour. Ich glaube ich stelle mich schlafend...
Dann wollte ich euch noch ein Bild zeigen, von der Gegend wo meine Tante wohnt. Also meine andere. Die haben wir in letzter Zeit ziemlich oft besucht. Einmal zum Truthahn essen, einmal zum Empanada (Teigtaschen) essen, einmal zum Arepa (Brot aus der Pfanne) essen... ihr seht worauf das hinausläuft. Jedenfalls finde ich es da echt schön, deswegen habe ich ein paar Fotos gemacht.
Sodele, mehr war aber glaub ich nicht los, in letzter Zeit.
In dem Sinne
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