Saludos desde Colombia
Gerade sind Feeeerieeen! Wuhu! Deswegen hab ich viel zu viel Zeit nichts zu tun und beschlossen die zeit auch ein wenig sinnvoll zu nutzen und einen neuen Blogeintrag zu verfassen. Wie ihr ja bisher offensichtlich schon gemerkt habt. Also leg ich einfach mal los.
Die Schule tröpfelt wie immer vor sich hin. Mittlerweile haben Andrea, Vinicius (der Brasilianer) und ich sich als richtiges Team zusammengefunden. Da die meisten Lehrer uns keine Aufgaben geben und uns aus irgendeinem Grund nicht zutrauen in der Schule mitzuarbeiten, verbringen wir die Zeit eben damit blöde Witze zu reisen und unsere Mitschüler zu belustigen. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, jemals so etwas wie ein Klassenclown zu werden, aber irgendwie hat sich das so entwickelt. Und da, wie ihr ja schon wisst, der Unterricht in Kolumbien nich ganz so streng und diszipliniert wie in Deutschland ist, sagt auch selten ein Lehrer was. Das heißt ich verbringe meine Schultage mit Nichtstun und ner Menge Blödsinn, was eine ziemlich coole Mischung ist. Das ist etwas, dass ich meinem deutschen Schulalltag dann sicher vermissen werde haha.
Nun, da mittlerweile wohl jedem Bewusst geworden ist, das wir absolut gar nichts zu tun haben, kam eine unsere Spanischlehrerinnen, Sandra, auf die Idee das auszunutzen.
Es gab so etwas wie ein Poesiewettbewerb an unserer Schule und dafür mussten noch entsprechende Plakate gemalt werden. Also warum nicht einfach die chaotischen und faulen Austauschschüler darauf ansetzten? Klingt nach ner klasse Idee!
Ehrlich gesagt wahren wir alle mal ganz froh etwas zu tun haben. Lehrer nerven macht zwar ziemlich Spaß, ist aber auf dauer doch immer das gleiche.
Also hohlten wir noch Song, eine Austauschschüler aus China der nie wirklich redet, ins Boot und begannen.
Das erste Bild ist fertig! Insgesamt fertigten wir drei von den Dingern an, und verteilten sie dann in der Schule. Eins am Eingang, eins in der Grundschule und eines In der "Highschool" |
Das ganze Beschäftigte uns dann drei Tage. Den vierten Tag verplemperten wir damit rumzualbern und ewig zu brauchen die drei Plakate aufzuhängen. Bzw, Andrea und ich hingen auf, Vini alberte herum. Unglaublich wie faul Brasilianer sein können.
Da wir nun wieder an dem Punkt angekommen waren, nichts zu tun zu haben beschloss Sandra, wir könnten einfach auch noch die Preise der Poesiegewinner einpacken. Okay, kein Problem. Song verdrückte sich und Vinicius hockte in der Ecke und beschoss uns zwei Mädels mit Papierkügelchen nachdem er beschlossen hatte, Geschenke einpacken ist Frauenarbeit.
Das ist hier übrigens öfters die Ausrede der Jungs, wenn sie etwas nicht können. Das ist Frauenarbeit. Geschenke einpacken? Frauenarbeit. Kuchen backen? Frauenarbeit. Auto mit Gangschaltung fahren? Frauenarbeit.
Jedenfalls brachte ich die letzten Wochen mit sehr viel Witz rum, so dass ich gar nicht bemerkt habe dass schon wieder ein Monat vergangen ist (leichte Panikattacke!) bis dann plötzlich die Ferien vor der Tür standen.
Hier in Kolumbien hat man um Ostern herum nicht zwei, sondern nur eine Woche Ferien. Viele Strenggläubige Katholiken verbringen diese Mit viel beten, jeden Tag Kirchenbesuch und "Den Kreuzzug Jesu Christi nachgehen"
Meine Familie beschloss in den Urlaub zu fahren. Gut für mich. So konnte ich wieder eine andere Seite Kolumbiens kennenlernen.
Also ging es Samstag um ca zwölf los rRchtung Bogota. Meine Mama, meine Oma, mein kleiner Bruder und ich. In der Hauptstadt angekommen hohlten wir Omar, den Freund meiner Oma und Manuel, den Vater von Santiago (meinem Bruder) ab. Wir teilten uns auch auf zwei Autos auf und düsten nach Santander. Das ist so etwas wie ein Bundesland. Ähnlich wie Meta, wo ich wohne.
Das rote auf der Karte links ist Meta, auf der Karte rechts Santander. Damit ihr ein bisschen versteht wo genau ich war. da wir am ersten Tag die ganze Strecke nicht schafften übernachteten wir Nachts in einem Hotel. Am nächsten Tag ging es dann weiter in ein mini Dorf, dessen Namen ich gerade nicht weiss um eine Höhlentour zu machen. Es war richtig cool, wir stapften durch die Höhlen, trafen auf hunderte von Fledermäusen die an der Decke hingen und an manchen mussten wir dann auch schwimmen. Ganz am Schluss gab es dann einen Sprung von drei Metern ins Eiskalte Wasser zu machen. Also insgesamt ein richtig cooles Erlebnis. leider hab ich gerade die Bilder noch nicht, aber ich füge sie ein sobald ich sie bekomme.
Direkt danach ging es weiter in ein süßes Dorf, das sehr am alten spanischen Stil orientiert war. Da keiner ein Hotel reserviert hatte, verbrachten wir die nächste Stunde damit, eins auffindig zu machen, das noch Platz für sechs Leute hatte. Das liegt vor allem daran, dass viele Hotels ganz normale Häuser sind, in denen die Besitzer fünf Zimmer oder so vermieten. Aber am Ende fanden wir doch noch eins. Den rest des tages verbrachten wir mit besichtigen, shoppen und Abends Pizza essen. Ich habe wunderbar bunte, Handgemachte Sandalen erstanden.
Die Nacht verbrachten wir damit, viel zu früh ins bett zu gehen, einen Dokumentationsfilm über die Titanic anzugucken und zu versuchen, auf den harten Matratzen zu schlafen.
Am nächsten Tag war dann mein Geburtstag, und deswegen weckte mich meine Familie um 06:30 Morgens mit Happy Birthday singen und einer Torte. Dann wurde aber beschlossen es wäre viel zu früh um schon Torte zu essen, weshalb die wieder weggepackt wurde und alle umsonst aufgewacht waren. Yay!
Später packten wir all unsere sachen wieder ins Auto und fuhren weiter, diesmal über San Gil (gesprochen SanHil) in eine Art Vergnügungspark.
Dort fuhren wir Gondel, aßen Mittag und ich und Santi fuhren eine Art Seilbahn. ich habe hier mal ein Video eingefügt. Der kleine Punkt bin ich. Den Schluss mag ich am Besten ;) Das ganze ist in ziemlich schlechter Qualität, weil es mit dem Handy aufgenommen wurde, aber ich hoffe ihr könnt trotzdem alles erkennen
Nun, jedenfalls hat es wunderbar Spaß gemacht. Hier noch ein paar Bilder von dem Tag:
Gondelfahren |
v.l.n.r. Omar, Orlanda meine Oma, Santi, Manuel, Santi's Vateer. Alle in der Gondel am "Interessiert in die Ferne schauen" |
Der "Hauptplatz" des Parkes, sogar mit einer kleinen Kirche |
Abends wollten wir dann noch weiter in Santander herumfahren, aber es gab einen üblen Streik der Taxifahrer, mit Eierwerfen und Autozerkratzen, wie man das eben kennt, weswegen wir umgedreht sind und nach Boyacá (gesprochen Bojaka) gefahren sind, ein anderes Bundesland. Dort war es wunderbar kalt, weshalb ich mich sofort heimisch gefühlt habe.
Am nächsten Tag haben wir die Thermalquellen besucht, was richtig entspannend war, Alles kalt aber ich hocke in der heißen Quelle.
In dieser Nacht schliefen wir bei Freunden der Familie.
Den letzten Tag unseres Urlaubs verbrachten wir dann in Bogota, besuchten ein Einkaufszentrum und aßen in einem Restaurant, dass von einem Deutschen geführt wurde. Nach einem kurzen Plausch mit ebenjenigem ging es dann aber schon wieder heim nach Villavo.
So, das wars dann.
ich habe versucht mich so kurz zu fassen wie möglich und hoffe das ist mir einigermaßen gelungen. ich sollte wohl öfter etwas posten, dann könnte ich euch alles etwas genauer berichten.
Nunja, da mein Jahr sich ja so langsam dem Ende neigt wollte ich wissen ob ihr irgendwelche Fragen über Kolumbien habt, die ich euch noch nicht beantwortet habe. Wenn ja, könnt ihr einfach ein Kommentar schreiben und ich gehe dann Nächstes Mal drauf ein.
Bis dahin!
Hasta Luego
Oh, und übrigens. Andrea hat auch einen Blog. Wenn ihr also ein Bisschen euer Englisch üben wollt und Lust habt, das ganze aus der Sicht einer anderen Person zu sehen, ich habe ihn auf meiner Seite oben links verlinkt.