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Samstag, 22. Februar 2014

Midstay Camp, Schulbeginn, neue Abenteuer



Saludos Desde Colombia



In letzter Zeit st recht viel passiert, also macht euch bereit für einen langen Post ... Oder auch nicht, je nachdem wie faul ich bin. ;)

Wie letztes Mal schon erwähnt war Anfang diesen Monats das Midstay Camp. Das ist ein Treffen von AFS zur Hälfte des Jahres, an dem alle Austauschschüler Kolumbiens nach Bogotá fahren. Man tauscht dort Erlebnisse aus, bespricht Probleme und lauter so Zeugs.
Wenn ich ehrlich bin, war ich nicht wirklich Scharf darauf zu gehen. Wer schon mal bei einem AFS-Treffen war, weiß das dort vor allem in einem Kreis gehockt und geredet wird. Den ganzen Tag. Und das vier Tage lang. Whoop Whoop.

Es war dann aber doch richtig cool! Wir vier aus Villavo (Ein Brasilianer, ein Schweizer noch eine Deutsche und ich) sind als Fahrgemeinschaft nach Bogotá gefahren. Dort waren schon ein paar bekannte Gesichter aus den ersten Tagen, und deswegen wurde sich erstmal viel umarmt und einiges erzählt. Dann haben sich alle Im Hauptgebäude getroffen und es wurden erstmal die allgemeinen Dinge, wie Regeln und Ablauf der nächsten Tage besprochen. Dann gab es Fragen, die wir beantworten mussten, wie: "Was erwartest du vom Camp"? oder "Wie war dein Eindruck von Kolumbien Anfang, und wie ist er jetzt"? Das war immer ganz lustig, weil wir es in Gruppen machen konnten und auf riesen Plakaten geschrieben haben. Und dann war der erste Tag auch schon rum. Wir konnten so ab 17:00 chillen und einfach nur miteinander reden, was für AFS richtig selten ist. Bei den deutschen Camps geht das ganze immer bis 22:00 und am nächsten Tag muss man wieder um 07:00 aufstehen. Das ist hier in Kolumbien viel entspannter. Frühstück gab es erst ab 09:00, weshalb wir Abends noch richtig lang vor dem Heizstrahler sitzen und quatschen konnten. (In Bogotá wird es Abends richtig kalt. Da friert man trotz fettem Pulli) 
Das ging dann die nächsten vier Tage so weiter. Wir lernten viel über die Kultur, warum manche Sachen hier so sind wie sie sind, besprachen Probleme, spielten Spiele, tauschten Erlebnisse aus und hatten einfach eine super Zeit. Ich war dann richtig traurig als der letzte Abend da war. Am nächsten tag sollten wir gleich nach dem Frühstück aufbrechen und alle zurück in ihre Städte gehen. 
Wir schauten Filme,bedauerten uns morgen verabschieden zu müssen und Namen uns vor, den ein oder anderen Mal besuchen zu kommen. Wir haben an diesem Abend auch einen Kurzfilm angeschaut, der mich ziemlich berührt hat. Es ging darum um first world problems, also Probleme, die ein Mensch aus der "ersten Welt" eben so haben. Auf dem Camp ging es nämlich auch um die Unterschiede zwischen Europa und Südamerika. Die Bildung, die Armut, die Gesundheit etc. Und das es für uns schwer ist hier mit dem großen Unterschied von arm und reich umzugehen. Zumindest geht es mir manchmal so. Da hocke ich in dem riesigen, klimatisierten Auto, auf dem Weg nach Hause, in mein großes Haus mit Wlan, Eismaschine und nem Fernseher in jedem Zimmer, und an der Ampel warten kleine Kinder bis es rot ist, und versuchen mir Kaugummis für 3 cent zu verkaufen um zu überleben.

Ich habe das Video hier einmal eingefügt. ich hoffe es klappt und ihr könnt es abspielen. das Ganze ist in Englisch, eine deutsche Version gibt es, soweit ich weiß, nicht.
                                                      

Am nächsten Tag gings dann Heim. Mit einem komischen Gefühl. jetzt sind es mittlerweile nur noch ca. 4 Monate, bis ich wieder heimkomme. Die Zeit ist nur so verflogen, und ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Ich hoffe die letzten Monate kann ich noch voll genießen und richtig reinhauen. Yay!

Am darauffolgenden Montag ging es dann wieder in die Schule. Da hatte ich auch wieder recht gemischte Gefühle. Einerseits war ich richtig gespannt auf meine Freunde und auch auf eine neue Kanadierin, die kommen sollte, andererseits hieß dass aber wieder früh aufstehen und erst um halb vier wieder heimkommen, ohne wirklich etwas gemacht zu haben. Aber mittlerweile geht die Zeit so schnell rum, dass es mir gar nicht mehr so lang vorkomme. Außerdem dürfen wir ab diesem Jahr Freitags früher gehen, was echt cool ist!

ich habe wieder einen speziellen Stundenplan. Aber diesmal  nur in der Highschool, also ab Klasse 6. Keine Erstklässler mehr! Whoop whoop! Außerdem habe ich sehr viele Stunden in der elften klasse, weil ich darauf bestanden habe in Mathe, Chemie, Physik und Biologie zu gehen. ich finde diese Fächer schon irgendwie wichtig, und wenn ich dann wieder in Deutschland bin muss ich ja auch noch Schule weiter machen.
Also hab ich an einem Tag meistens ein, oder zwei Stunden woanders, bin aber sonst in meiner normalen Klasse. Mit denen komme ich besser klar, als mit meiner alten. Auch mit der neuen Kanadierin verstehe ich mich super, obwohl ich Alex doch ein bisschen vermisse. Und ihre Haare. Die waren klasse.
Nunja, das neue Mädchen heißt Andrea, ist 18, und hat den gleichen kanadischen Charme wie auch Alex schon. Ich glaube, Kanadier sind alle ziemlich cool drauf. Obwohl die Winterspiele bei denen ein ziemlich Großes Ding sind. Als dann auch noch die Deutschen besser waren, war das nur schwer zu verkraften. ;)

Und schon bin ich wieder ganz normal in meinem Alltag. Alles plätschert so vor sich hin und ich kann mir gar nicht vorstellen, das sich das je ändert und ich wider in Deutschland lande. So unrealistisch. Obwohl, eine Sache ist doch neu bei mir. ich bin nämlich in ein neues Abenteuer aufgebrochen. Und dieses Abenteuer heißt neue Gastfamilie. Jap, ihr habt richtig gelesen, ich wohne jetzt woanders. das ganze ging ziemlich flott, weswegen ich das auch jetzt erst schreibe. Der Grund dafür ist ganz simpel. Meine alte Gastmama fährt für 4 Monate nach Deutschland um ihren Sohn zu besuchen, der jetzt schon seit über einem Jahr dort wohnt. Und da fanden wir es alle besser, dass ich umziehe damit ich nicht ganz alleine den ganzen Tag daheim hocke.

Jetzt lebe ich bei Clara und Santiago, eine Mama und ihr elfjähriger Sohn, die im selben Conjunto wohnen, wie auch meine alte Familie. So kann ich die auch ganz einfach besuchen, so lange sie noch da sind. Meine neue Ma ist noch recht jung, so zwischen 30 und 40, und das haus ist immer voll mit irgendwelchen Cousinen, Tanten und Onkels, das immer was los ist. ich fühle mich richtig wohl und bin auch echt glücklich.
Bisher haben wir schon richtig viele Sachen unternommen aber ich hab nie Bilder gemacht. Nächstes mal dann.

Heute zum Beispiel waren wir bei einer Pferdedressur-show. Die Tiere haben irgendwelche Kunststücke gemacht und wurden dann von einer Jury bewertet. War eigentlich recht lustig, aber da ich nie irgendeinen Unterschied zwischen den verschiedenen Pferden gesehen hab, wurde das ganze schnell langweilig. Zum Glück fand meine Ma das genauso, und wir sind dann irgendwann abgehauen.

Ich denke, im nächsten Post werde ich mehr über meine neue Familie erzählen können und habe auch ein paar Fotos für euch. Aber ich wohne ja noch nicht so lange hier.

Na also, is doch gar nich so lang geworden. Bis zum nächsten Mal ;)


Hasta Luego